Geschichte und Ursprung von apintra

HGS Software wurde in den frühen 1980er Jahren von Gerhard Hartkemeier gegründet. Damals wurde eine umfassende Lösung für produzierende Unternehmen, basierend auf einer relationalen Datenbank, entwickelt. Stück- und Produktionslisten und die Sicherstellung der erforderlichen Flexibilität in der Produktion standen dabei im Vordergrund. Die Entscheidung, das heutige IBM-Produkt Informix (damals noch unter dem Namen RDS) als Datenbank zu verwenden, fiel schon sehr früh. Relationale Datenbanken ermöglichen hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten, insbesondere bei großen Datenmengen.

Andere Produkte wie das Finanz- und Rechnungswesen wurden sehr schnell entwickelt. Neben Kostenstellen-, Kostenträger- und Kostenartenrechnungen auf Basis von Betriebsabrechnungsblättern wurde in Zusammenarbeit mit einem großen, weltweit tätigen Betonschalungshersteller und einem Dozenten der Universität Straßburg eine Stückkosten- und Deckungsbeitragsrechnung (in Anlehnung an die Arbeiten von Riebel) entwickelt.

Damit konnten zwei Kostenberechnungen parallel und unabhängig voneinander durchgeführt werden. Die Prämisse der Lösungen war stets maximale Transparenz bei maximaler Flexibilität.

Mit weiteren Aufträgen wuchs der Umfang der Software. In Zusammenarbeit mit Professoren der Universität Bielefeld wurde die Rabattverwaltung als Teil des Warenwirtschaftssystems optimiert, so dass standardmäßig mehr als 70 verschiedene Rabattarten zusätzlich oder nacheinander eingesetzt werden können. Natürlich nutzt ein Unternehmen nur eine Handvoll von Rabattarten. Aber mit einer Auswahl von mehr als 70 solcher Rabatte können unsere Kunden die richtige Form für ihr Unternehmen finden, ohne die Software anpassen zu müssen.

Um besser wachsen zu können, fusionierten der Bereich Rechtsanwalts- und Notariatssoftware der ehemaligen Neutra GmbH (Leitung Herbert Franosch) und der ERP-Softwarebereich der HGS Software (Leitung Gerhard Hartkemeier) zur Syncline GmbH. Zum Portfolio der SyncLine GmbH gehört neben der umfassenden ERP-Software nun auch eine umfassende Lösung für Rechtsanwälte und Notare. Die Anwaltssoftware wurde von einer der größten Kanzleien mit Sitz in Frankfurt eingesetzt. Auch die gesamte Produktlinie eines US-Herstellers mit über 70.000 Installationen (Laticorp Inc.) wurde übernommen und in die Produktpalette integriert.

Die ERP-Software wurde im Produktionsbereich um Funktionen wie Betriebsdatenerfassung und Zeiterfassung erweitert. Im Rahmen eines größeren Projektes mit Gildemeister Projekta integrierten wir auch einen grafischen Leitstand mit Echtzeitverarbeitung. Der Vertrieb erfolgte damals fast ausschließlich über autorisierte Wiederverkäufer und Partner mit mehr als 1.000 Installationen in ganz Europa.

Nachdem Informix Inc. die weitere Anpassung der eigenen Entwicklungsplattform eingestellt hatte, wurden keine wesentlichen Änderungen oder Umstellungen mehr vorgenommen. Eine Neuentwicklung dieser Lösungen wurde aus Kostengründen ausgeschlossen. Die Unternehmensgruppe löste sich wieder auf, und die Kernkompetenzen wurden explizit im Rahmen der Geschäftsaktivitäten des jeweiligen Partners weitergeführt.

Der Geschäftsbereich HGS betreute weiterhin die Altkunden und konzentrierte sich fortan auf Internettechnologien. Mit dem rasanten Wachstum von eBay Ende der 90er Jahre entwickelten wir aus bestehenden Modulen eine eCommerce-Lösung. Mit dieser Lösung wurden beispielsweise zwei der fünf weltweit größten eBay PowerSeller ausgestattet. Ein Unternehmen aus dem Bereich elektronischer Bauteile wickelte mit unserer Lösung mehr als 1.000 Bestellungen pro Tag mit weniger als acht Mitarbeitern ab.

Im Laufe der Jahre wurden wir immer wieder auf die Weiterentwicklung unserer "alten" ERP-Software angesprochen. Informix war in der Zwischenzeit von IBM übernommen worden, und die Technologie der Entwicklungswerkzeuge hatte sich weiterentwickelt. Wir planten daher eine Neuauflage unserer Software auf der Grundlage möglicher Technologien, die inzwischen sehr gut etabliert sind.

Unter der Führung von BEAR Capital LLC und einer Gruppe von Entwicklern wurde eine US-Aktiengesellschaft gegründet. Mit einer Zeitinvestition von mehr als sieben Jahren wurde die Software modernisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Unsere neue Technologie soll uns dabei wieder an der Spitze eines hart umkämpften Feldes positionieren. Inzwischen sind alle apintra-Unternehmen in einer Holding, der apintra plc mit Sitz in London, zusammengeführt worden.